Rasseporträt Britisch Kurzhaar

Wer kennt sie nicht? - Die bezaubernde Katze aus der Whiskas-Werbung. Ihr stolzer Charme fasziniert dabei nicht nur die Werbebranche. Immer mehr Katzenliebhaber entscheiden sich für die Schoßkatze im Bärenkostüm, die Britisch Kurzhaar.

Steckbrief Britisch Kurzhaar

Einzelheiten zur Britisch Kurzhaar
Größe mittelgroß - groß
Gewicht Katze/ Kater 4-6 kg/ 7-8 Kg
Lebenserwartung 12-16 Jahre
Körperbau Kompakt, muskulös und stämmig
Fellfarben Man kennt über 50 Farbvariationen der Britisch Kurzhaar. Diese lassen sich in die Kategorien Vollfarben, Bicolor und Point einteilen.
Besonderheiten im Erscheinungsbild Runder Kopf, große Augen, Pausbacken, perfekte Teddy Optik
Rassetyp Kurzhaarrasse
Herkunftsland Großbritanien
Anerkannte Katzenrasse von FIFE, WCF, TICA, GCCF
Typische Rassekrankheiten HCM, PKD

Das Wesen der Britisch Kurzhaar

Die Britisch Kurzhaar ist ein würdevoller Lebensbegleiter. Mit ihrer liebevollen und intelligenten Art zieht sie jedes Familienmitglied in ihren Bann. Sie genießt die Anwesenheit von vertrauten Menschen aber auch Artgenossen und Hunden. Mit Kindern versteht sie sich problemlos, solange sie respektvoll behandelt wird. Im Gesamten ist sie mit ihrem ruhigen und warmherzigen Auftreten, ihrem bärchenhaften Aussehen und ihrem umgänglichen Charakter eine ideale Familienkatze.

Eine Wohnung mit ausreichend Spielraum und einem Balkon oder Terrassenzugang schätzt die Britisch Kurzhaarkatze. Der Freigang kann ihr unter Beobachtung und bei gutem Wetter gewährt werden. Allgemein sollte sie aber nicht als Freigänger gehalten werden, da sie anfällig auf Witterung oder Krankheiten anderer Katzen reagiert.

Aussehen

Das Sinnbild „Schoßkatze im Bärenkostüm“ hat keine andere Katzenrasse mehr verdient als die Britisch Kurzhaar. Zum Ausdruck bringt dies ihr stämmiger und robuster Körper mit der breiten Brust und den kräftigen Beinen. Typisch ist zudem ihr kurzer und dicker Schwanz, der an der Spitze abgerundet ist. Nicht zuletzt wegen ihres großen runden Kopfes, den weit geöffneten Augen und den unverkennbaren Pauschbacken wird vor allem der BKH Kater oft liebevoll als „Bärchen“ bezeichnet.

Die Britisch Kurzhaar Rasse ist vielseitig in Farbe und Fellzeichnung. Eine der gegenwärtig beliebtesten Farben ist die BKH Blau, welche oft fälschlicher Weise als Kartäuser bezeichnet wird. Aber auch Tabbymuster sind erwünschte Besonderheiten unter den Züchtern und Herrchen. Große Bekanntheit erhielt die Britisch Kurzhaarkatze als Hauptdarsteller in der Sheba Werbung. Dennoch ist die wahre Vielfalt (300 von der FIFe anerkannten Farbvarietäten) der BKH Farben kaum bekannt.

Geschichte und Herkunft

Die Wurzeln der Britisch Kurzhaar Rasse reichen bis ins alte Römischen Reich zurück. Unter den Römern galt die Katze als nützlicher Mäuse- und Rattenfänger, der die so wertvollen Getreidevorräte verteidigte. Zusammen mit den römischen Söldnern gelangte sie schließlich bis ins ferne England, wo sie die folgenden 1800 Jahre ein relativ unscheinbares Leben führte. Erst im Viktorianischen Zeitalter begann man sich für diese Rasse zu interessieren und sie gezielt zu züchten. Die Verpaarung mit Perserkatzen führte schnell zur Entstehung der langhaarigen Briten.
Im 2. Weltkrieg wurde die Rasse – aufgrund von Nahrungsmittelknappheit – fast vollkommen ausgerottet. Um die Population wiederzubeleben, wurden in den Nachkriegsjahren heimische Rassen eingekreuzt. In Folge dessen entstanden immer vielfältigere Farb- und Fellzeichnungen.

Mittlerweile ist die Britisch Kurzhaar von vier Verbänden anerkannt:

 

Bilder von Britisch Kurzhaar

Interessantes und Wissenswertes

Literaturtipps

Hinweise zur Haltung der Britisch Kurzhaar

Manch einer würde vielleicht glauben, Katze wäre gleich Katze und das Zusammenleben mit diesen selbständigen Raubtieren leicht, solange sie genügend zu fressen und ein paar Streicheleinheiten und Freigang bekommen. Doch auch bei den Katzenrassen gibt es viele verschiedene Charaktereigenschaften: Manche sind freiheitsliebender als andere und brauchen unbedingt Freigang, manche sind eher gemütliche Einzelgänger.

Es kommt also auch bei unseren Stubentigern auf das einzelne Lebewesen an. Denn nicht alle rotgetigerten Katzen sind wilde freiheitsliebende Rabauken und nicht jede Maine Coon ist freundlich und verspielt. Bei einer reinen Wohnungshaltung sollte unbedingt für ausreichend Abwechslung gesorgt werden. Wenn es irgendwie möglich ist, ist es für fast jede Katze besser, wenn ein weiterer tierischer Artgenosse aufgenommen wird.

Denn wenn der Mensch mehr als 4 Stunden täglich nicht verfügbar ist, wird es auch einer Katze schnell langweilig oder sie fühlt sich einsam. Daraus können dann psychische Probleme oder auch Unsauberkeit resultieren.

Wenn es sich um einen sehr dominanten Kater handelt, kannst du entweder ein (kastriertes!) Weibchen oder einen deutlich jüngeren Kater dazu nehmen.

Damit es harmonisch zugeht und Probleme wie Unsauberkeit gar nicht erst entstehen, solltest du vor der Anschaffung einer Katze diesen Ratgeber lesen:

 

Weiterführende Informationen:

Außerdem haben wir in den folgenden Rubriken zahlreiche Artikel und Ratgeber gesammelt, die dir bei verschiedenen Fragestellungen helfen können.

Pflege

Das flauschige und weiche Fell der Rassekatze sollte regelmäßig zwei bis drei Mal pro Woche gebürstet oder gekämmt werden. Die regelmäßige Fellpflege minimiert lose Haare im Fellkleid und festigt zugleich die soziale Bindung zwischen Mensch und Tier. Zur Fellwechselzeit (Frühjahr) ist eine tägliche Fellpflege nicht nur für die BKH, sondern auch für ihr Umfeld von Vorteil. Dabei werden abgestorbene Haare zeitnah entfernt und können nicht mehr von der Katze selbst verschluckt werden (beugt Haarballen vor).

 

Damit das Fell seine seidige Struktur behält, sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Mangelernährte Katzen entwickeln oft stumpfes Fell, welches zu Knoten und Verfilzungen neigt. Sollten sich trotz guter Pflege doch einmal Knoten bilden, dann dürfen diese keinesfalls mit einer handelsüblichen Schere herausgeschnitten werden – viel zu groß wäre die Verletzungsgefahr. Empfehlenswert sind spezielle Entfilzungskämme mit integrierten Klingen, die den Knoten behutsam und sicher lösen.

 

Gesundheit

Wichtig für ein kraftvolles Immunsystem und ein langes und zufriedenes Katzenleben ist eine artgerechte und ausgewogene Ernährung der Katze. Fettleibigkeit gilt dabei als die größte und gefährlichste Folge falscher Ernährung. Aufgrund ihrer gemütlichen Art neigt die Britisch Kurzhaar zu Übergewicht. Allgemein sollte eine BKH groß aber nicht fett sein. Artgerechte Ernährung und Bewegung im Spiel reduzieren einen übermäßigen Körperfettanteil. Interessante Spielzeuge, ein Kratzbaum und ein motiviertes Herrchen sind der beste Weg zum Idealgewicht.

Leider ist die Rasse nicht frei von Erbkrankheiten. Einzelne Katzen leiden an einer angeborenen Erkrankung der Herzmuskulatur (HCM) oder einer vererbten Zystenbildung in den Nieren (PKD). BKH Züchter haben die Verantwortung HCM und PKD über DNA-Tests in der Zuchtlinie auszuschließen. Die Verpaarung einer positiv getesteten BKH Katze ist nach deutschem Tierschutzgesetz nicht erlaubt!

Wichtig ist auch die jährliche Kontrolle beim Tierarzt und die damit verbundenen Impfungen gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche. Freigänger-Katzen sollten zudem Tollwut und Leukose geimpft werden.

Versicherungen

Katzen sagt man nach, sie hätten sieben Leben und würden immer auf ihre Füße fallen. Es mag auch stimmen, dass der Großteil unserer Stubentiger sehr robust ist. Dennoch kommen auch auf Katzenbesitzer regelmäßige Tierarztkosten für Impfungen und Wurmkuren bei Freigängern zu. Und auch wenn Knochenbrüche vielleicht seltener zu behandeln sind als bei einem Hund, können Katzen krank werden. Ob sich eine Krankenversicherung für deine Fellnase lohnt, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurücklegen. Solltest du dir doch Gedanken über eine Kranken- oder OP-Versicherung für deinen Liebling machen, dann findest du in diesem Ratgeber hilfreiche Informationen:

 

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Letzte Aktualisierung am 16.05.2024 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Bildcredit: (c) DoraZett - Fotolia.com

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11 Gedanken zu „Britisch Kurzhaar“

  1. Habe einen Britisch Kurzhaar Kater wo 17 Jahre alt ist.Sein Name ist Angel Amun of Ramons Point und war Zuchtkater sonst weiß ich nichts.Er kam über den Tierschutz.

    Antworten
  2. Meine British Kurzhaar heißt Lilli und kam im Mai 2019 zur Welt. Sie ist sehr interessiert an allem und total verspielt. Manchmal denke ich sie hat eine eingebaute Uhr. Einen anderen Wecker benötige ich nicht mehr. Sie frisst sehr gern und da wird es schwierig….Wie soll man so großen, runden Augen widerstehen?

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  3. Hi, ist deine BKH eine Einzelkatze oder hast du noch eine 2te?
    Wir möchten uns auch eine holen manche schreiben nur keine einzelhaltung. Andere wiederum schreiben so sond alleine zufrieden.
    Beste Grüße

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  4. Allgemein gilt, dass Katzen egal welche Rasse keine Einzelgänger sind, lediglich Einzeljäger.
    Es ist immer (!) Empfehlenswert sich 2 Katzen zu besorgen, besonders für die Tiere aber auch für einen selbst. Mit einem Spielpartner sind die Fellnasen ausgelasteter und lassen überschüssige Energie nicht an Sachen aus, die dafür nicht gedacht sind.
    Wenn Sie sich Katzen im Kittenalter dann ist ein MUSS sie nicht alleine zu holen, alles andere ist Tierquälerei.
    Wenn es unbedingt eine Einzelkatze sein muss, so holt euch eine ältere, die es explizit gewohnt ist und bedenkt dass diese dann besonders viel Aufmerksamkeit einfordert.

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  5. Wir haben auch eine sehr liebe aber extrem verfressene BKH…7 Jahre….wiegt aktuell 6,5 KG….die Tierärztin gestern meinte sie sei ein wenig rund….jetzt ist seit heute Diät angesagt….mit sehr vorwurfsvollen Blicken…Futternapf anstarren und Rücken zudrehen….mehr kann Katze nicht ihre Leiden und Verachtung uns gegenüber ausdrücken…..aber ich mache ihr zuliebe auch Diät…das ist gerechter….

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  6. Hallo Ingrid,
    hälst du Lilli alleine?
    Ich überlege auch eine BKH zu aufzunehmen, bin mir jedoch unsicher ob ich gleich zwei aus dem Wurf nehmen soll. Sie wäre nur eine wohnungskatze und ab und an natürlich auch alleine in der Wohnung. Hast du eine Temdenz?
    LG Inga

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  7. Ich habe drei BKH Kater. Pepe und Leopold sind drei Jahre und Archie ist im April 2019 geboren. Alle drei verstehen sich super untereinander, manchmal gibt es auch mal Streit, der ist aber schnell wieder behoben. Meine drei haben Freigang, was sie sehr genießen.

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  8. Ich habe eine kleine BKH Familie (Mutter, Vater, Sohn). Alle drei haben einen unterschiedlichen Charakter. Während das Weibchen eine totale Draufgängerin ist, sind die jungs eher gemütlich und bei fremden Menschen sehr schüchtern. Der Vater ist sehr klug, ich habe ihn schonmal dabei beobachtet wie er meinen Wecker auf dem Smartphone ausgeschaltet hat. Er hat gezielt die Pfote auf die richtige Stelle des Displays gelegt und sie dann drüber gestrichen, sodass der Wecker ausging. Der Sohn ist ein kleiner Tollpatsch und wie auch sein Vater sehr verschmust.

    Ich habe mich damals lange belesen um herauszufinden welche Rasse die richtige für mich ist. Und mit der BKH habe ich die richtige Wahl getroffen.
    Das empfehle ich auch jedem, der mit dem Gedanken spielt sich eine Katze zuzulegen.

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  9. Hey:) ich hab seit Ende letztem
    Jahres einen BKH zuhause, vor 2 Wochen holten wir einen 2.. Nach taktischen zusammenführen (erstmal getrennt schlafen und langsam kennenlernen), Lieben sich beide. Beide total Knurrkater und schlafen beide neben mir. Der eine an meinem Kopf, der kleine an meiner Schulter. Seit der 2. da ist, ist Mocca (unser älterer) vieeel ausgeglichener ( obwohl er schon immer ausgeglichen war).

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  10. Wir haben seit 1,5 Jahren zwei BKH, Lucky und Jessy. Die beiden sind keine Geschwister, verstehen sich aber ganz gut, auch wenn Lucky schon mal klarstellen möchte, wer der Boss ist :) Sie sind Freigänger. Lucky bleibt fast immer in der Nähe und geht hauptsächlich raus, um im Garten sein Geschäft zu verrichten, Jessy ist leidenschaftliche Jägerin und bringt schon mal eine Maus nach Hause, die sie auch mit Genuss verspeist. Naja, es sind nun mal Raubtiere.

    Beide haben einen tollen Charakter, aber sie sind auch sehr unterschiedlich, Lucky möchte immer einen Menschen in Sichtweite haben, Jessy ist unabhängiger, verlangt aber mehrmals am Tag intensive Streicheleinheiten. Ich arbeite im Homeoffice und bin dank der beiden nie einsam!

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